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Käthe Kollwitz

Ort: Gropius Bau

War auch Teil von: exp. 1

Käthe Kollwitz

Käthe Kollwitz, Die Carmagnole, 1901, Radierung mit Aquatinta, 83 × 67 cm, gerahmt, Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: A 118, Courtesy Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: A 118

Käthe Kollwitz, Die Carmagnole, 1901, Radierung mit Aquatinta, 83 × 67 cm, gerahmt, Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: A 118, Courtesy Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: A 118

Geboren 1867 in Königsberg (heute Kaliningrad, RU) – gestorben 1945 in Moritzburg, DE

Käthe Kollwitz, ikonische deutsche Künstlerin der Moderne, hob sich mit ihren Druckgrafiken, Skulpturen und Zeichnungen in einer männlich dominierten Kunstwelt dadurch ab, dass sie unterschiedliche Erfahrungen von Frauen im Klassenkampf und in Kriegszeiten artikulierte. Ihre bekanntesten Zyklen, Ein Weberaufstand (1893–97) und Bauernkrieg (1902–08), zeigen historische Volksaufstände zu Lebzeiten der Künstlerin – als Kritik an der anhaltenden sozialen Ungerechtigkeit, die sie überall um sich herum beobachtete, und als Plädoyer für deren Beseitigung. In beiden Zyklen spielen weibliche Protagonistinnen eine wichtige Rolle, so zum Beispiel die „Schwarze Hofmännin“ – die Bäuerin Margarete Renner, die einzige namentlich bekannte Frau, die am Bauernaufstand von 1525 aktiv teilnahm. Auch Die Carmagnole (1901), die auf einer Passage aus Charles Dickens’ Roman Eine Geschichte aus zwei Städten (1859) basiert, zeigt die revolutionäre Inbrunst einer überwiegend weiblichen Menschenmenge, während Die Mütter (1922/23) aus der Serie Krieg (1918–1922/23) eine Gruppe von Frauen abbildet, die sich um ihre Kinder kauern, damit ihre solidarisch miteinander verbundenen Körper eine untrennbare skulpturale Masse, ein Schutzschild bilden.

Kollwitz’ Einbeziehung in die 11. Berlin Biennale geht auf Recherchen des kuratorischen Teams zum Clube dos Artistas Modernos (CAM) [Club der Modernen Künstler*innen] zurück, dem Ausstellungsraum, den Flávio de Carvalho 1933 in São Paulo gegründet hatte. Als Ausdruck der Solidarität mit Kollwitz, die 1933 wegen ihres öffentlichen Widerstandes gegen den Aufstieg der Nazis aus der Akademie der Künste in Berlin ausgeschlossen worden war, organisierte der CAM im selben Jahr eine Retrospektive mit vierundachtzig ihrer Druckgrafiken. In einem die Ausstellung begleitenden Essay würdigte der wegweisende brasilianische Kunstkritiker Mário Pedrosa Kollwitz’ Werk dafür, sich nicht nur mit ästhetischen, sondern auch mit sozialen und politischen Fragen auseinanderzusetzen. Kollwitz’ künstlerische Antworten auf soziale Ungerechtigkeit und die Bedrohung durch den Faschismus sind angesichts des derzeit weltweit erneut auflebenden rechten Nationalismus heute so dringlich wie eh und je.

Michèle Faguet

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